Was ist Körpertherapie nach SICO?
SICO (Swiss International College of Osteopathy) ist eine Tochterschule der kanadischen Osteopathieschule, die von Philippe Druelle gegründet wurde.
Diese Körpertherapie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Ich behandle den Menschen als Ganzes: Körper, Geist und Seele sollen dabei im Gleichgewicht sein.
Faszien umhüllen viele Strukturen unseres Körpers (z.B. Muskeln, Gefässe, Nerven,…). Faszien verbinden auch solche Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben. Sie können daher Veränderungen im Gewebe übertragen, was erklärt, warum die Beschwerden oft an einer anderen Stelle auftreten, als die Ursache zu finden ist. Faszien sind somit von grosser Bedeutung.
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Ziel meiner Behandlung ist es, Spannungen und Blockaden so zu lösen, dass die Beweglichkeit des muskuloskelettalen, des cranialen sowie viszeralen Strukturen soweit möglich wieder hergestellt werden, damit die Funktionen des Körpers bestmöglich arbeiten können.
“Unsere Patienten behandeln sich jedes Mal selbst, wenn wir sie mit unseren Händen berühren – vorausgesetzt, wir kooperieren mit den Mechanismen, die in ihnen schon am arbeiten sind.”
Rollin E. Becker (D.O. Osteopath)
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Körpertherapie nach SICO kann als alleinige Massnahme oder auch begleitend und unterstützend zu anderen medizinischen Behandlungen eingesetzt werden und kann bei folgenden Beschwerden helfen:
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Beschwerden des Bewegungsapparates
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Chronische Müdigkeit/Konzentrationsschwierigkeiten
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Belastungen nach Unfällen/Operationen
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Beschwerden der inneren Organe:
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Verdauungsbeschwerden
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Unterleibsbeschwerden (Menstruationsstörungen, Infertilität, Menopause, Blasenstörungen…)
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Lungenbeschwerden (Asthma, nach Lungenentzündungen/Bronchitis…)
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Herz-/Kreislaufstörungen
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Kiefer-/Zahnbeschwerden
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Begleitung durch die Schwangerschaft
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Vorbereitung auf die Geburt und Behandlung nach der Geburt
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Parietal
Myofasziales Arbeiten: Spannungen im Körper werden über das Fasziennetz weitergeleitet und können so gespürt werden. Das Lösen dieser Spannungen verbessert die Beweglichkeit der Gewebsstrukturen und die Zirkulation von Blut und Lymphe, was zu Schmerzlinderung führt.
Strukturelles Arbeiten: Hier werden Techniken ähnlich der Manualtherapie angewandt, welche Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder mobilisieren und korrigieren.
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Viszeral
Jedes Organ hat einen Eigenrhythmus und sollte sich zudem auch in Bezug zu seiner anatomischen Umgebung frei bewegen können, da sonst auch der Bewegungsapparat beeinträchtigt werden kann. Diese Beweglichkeit wird in der viszeralen Behandlung untersucht und falls nötig wieder hergestellt. Dabei soll eine gute Mobilität und somit Funktions-fähigkeit der Organe sowie des Bewegungsapparates gewährleistet werden.
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Cranio-Sacral
Die beiden Pole Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum) bilden mit den Gehirn- und Rückenmarkshäuten (Membranen) eine Einheit, in welcher die Gehirnflüssigkeit (Liquor) rhythmisch pulsiert. Dieser Rhythmus überträgt sich auf den gesamten Körper und beeinflusst die Entwicklung und Funktionsfähigkeit des ganzen Menschen. Veränderungen in diesem System geben die nötigen Hinweise für die therapeutische Arbeit mit den betroffenen anatomischen und energetischen Strukturen. Störungen dieser craniosacralen Einheit können sich in vielen Bereichen zeigen (Myofaszial, hormonell, Beeinträchtigung der Organfunktionen,…).
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Geschichte der Osteopathie
Der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917) entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts ein neues Verständnis von Gesundheit und Krankheit und betrachtete dabei den Menschen als eine Einheit zwischen Körper, Geist und Seele. Als Sohn eines Arztes und Methodistenpredigers erlernte er, wie sein Vater, den Beruf des Arztes. Er war im Sezessionskrieg 1861 als Chirurg tätig und musste unter anderem auch Amputationen vollbringen und Wunden schliessen. Nach intensiven Anatomiestudien basierend auf seinen Berufserfahrungen und durch damals verbotenes Sezieren von Leichen , war er der Überzeugung, dass der Mensch als Teil der Schöpfung alle Möglichkeiten der Gesundung in sich selbst trägt. Jedoch war die ideale Voraussetzung dafür eine gute Beweglichkeit und Dynamik in allen Geweben und Körperbereichen. Eine hervorgehobene Rolle erhielt dabei vor allem in die Ver- und Entsorgung des Gewebes durch Blut- und Lymphflüssigkeit bei intakter Nervenversorgung.
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Ziel seiner Untersuchungen und Behandlungen war es daher, nur mit den Händen Bewegungseinschränkung im Gewebe aufzuspüren, diese zu beseitigen und danach den Körper mit einer verbesserten inneren Beweglichkeit sich bei der eigenen Heilung selbst zu überlassen - Selbstheilungskräfte.
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«Find it, fix it and leave it alone»
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Andrew Taylor Still (1828-1917, Begründer der Osteopathie)​​​
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Andrew Taylor Still (Begründer der Osteopathie)
1828-1917
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Bildquelle:
http://www.mlegaud-osteo.fr/un-peu-d-histoire
Diese neue Herangehensweise in der Behandlung von Menschen, stellte er als neue Form der Medizin, als Osteopathie, im Jahr 1874 der Öffentlichkeit vor. 1892 gründete er in Kirksville, Missouri, USA, die American School of Osteopathy (heute das Kirksville College of Osteopathic Medicine).
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Seine Osteopathie fand großen Zuspruch. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde sie in immer mehr Bundesstaaten rechtlich anerkannt. Neue Colleges entstanden und bildeten zunehmend mehr Studenten zu Osteopathen aus. Gleichzeitig gab es massive Bestrebungen der Ärzteverbände die Osteopathie einzuschränken. Erst in den 1960er Jahren wurde dieser Streit beigelegt. Seitdem gilt die Osteopathie in den USA als allgemein anerkannt, das Studium der Osteopathie ist eine volle akademische Ausbildung. Derzeit gibt es in den USA mehr als 20 osteopathische Universitäten mit staatlich anerkanntem Abschluss. Heute praktizieren etwa 54.000 Osteopathen in den USA ihren eigenständigen Beruf. Sie führen den Titel D.O., Doctor of Osteopathy, und sind Ärzten (Medical Doctors, MD) gleichgestellt. Daher verschreiben Osteopathen in den USA Medikamente, spritzen und operieren. In amerikanischen Krankenhäusern arbeiten Osteopathen und „normale Ärzte" miteinander.
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In Europa nahm die Osteopathie eine andere Entwicklung. Ein Schüler Dr. Stills, der Engländer Dr. John Martin Littlejohn, brachte die Osteopathie auf den alten Kontinent. Hier entwickelte sich die Osteopathie als rein manuelle Form der Medizin weiter. In London gründete Dr. Littlejohn 1917 die bis heute existierende British School of Osteopathy. Derzeit kann man in England Osteopathie an drei Fachhochschulen studieren. Der Osteopath ist dort seit 1993 ein rechtlich anerkannter Gesundheitsberuf. In Belgien und Frankreich zählt die Osteopathie zu den allgemein anerkannten Formen der Medizin. Praktiziert wird die Osteopathie in nahezu allen europäischen Ländern.
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