Stress hat einen enormen Einfluss auf unsere Muskeln und Faszien und somit auch auf Rückenschmerzen. Robert Schleip forscht seit Jahren im Bereich der Faszien und stellt folgendes fest:
«Konkret stellt die persönliche Arbeitszufriedenheit den höchsten „Vorhersage-Faktor“ dar, ob jemand in den kommenden Monaten von Rückenschmerzen geplagt wird oder nicht. Das hängt zumindest teilweise mit dem Tonus der innersten Stabilisations-Muskeln des unteren Rückens zusammen, denn diese schalten binnen Sekunden auf „ich mag nicht mehr“, sobald man mit einer als bedrohlich oder als belastend erlebten emotionalen Situation konfrontiert ist.»
Säure-Base-Haushalt
Stress erzeugt im Körper Säuren, was Entzündungen generell begünstigt aber natürlich auch in den Faszien. Diese Veränderung des biochemischen Milieus, kann zu Schmerzen führen oder diese begünstigen.
Vegetatives Nervensystem
Bei Stress ist das sympathische Nervensystem zu aktiv. Das sind die sogenannten Fight, Flight und Freeze Reaktionen. Diese bewirken unter anderem eine Drosselung der Immunabwehr. Der Körper ist damit anfälliger für Krankheiten, da die Abwehrkräfte geschwächt sind.
Robert Schleip sagt auch: «Auf der Ebene der Faszien kann emotionaler Stress – vor allem wenn er mit einer verringerten Bewegungsaktivität im Alltag einher geht – zu einer regelrechten „Verfilzung“ führen. Während gesunde Faszien eine scherengitterartige Architektur aufweisen, beginnen die Kollagenfasern hier ungeordnet zu wuchern, benachbarte Gewebsschichten beginnen miteinander zu verkleben.
Mit hochauflösenden Ultraschallbildern lassen sich solche Verklebungen seit kurzem auch deutlich erkennen. Für eine gesunde Regeneration sollte daher nicht nur die Stressquelle oder der persönliche Umgang damit in Betracht gezogen, sondern auch für ausreichend Bewegung und einen gesunden Schlaf gesorgt werden; denn nur bei ausreichendem Schlaf kann die Kollagensynthese gesund funktionieren und das Immunsystem sich wieder erholen.»
Wie kann Osteopathie helfen?
Osteopathie behandelt einerseits die Faszien und hat andererseits auch einen positiven Einfluss auf das vegetative Nervensystem. Das überaktive sympathische Nervensystem wird beruhigt und der Parasympathikus, der für Verdauung und Regeneration verantwortlich ist, angeregt. Ziel ist mehr Ausgeglichenheit und Ruhe, dass der Körper wieder die Kapazität hat, sich selber zu heilen.
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